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Neues von den legendären Anarcho-Rockern der späten
70er und frühen 80er Jahre. Elf brandneue Songs und zwei neu
eingespielte Schroeder-Klassiker sorgen dafür, dass der Name
Schroeder Roadshow auch in Zukunft Kult bleiben wird. Denn die Markenzeichen
der Band haben sich nicht geändert: Gesellschaftskritische,
politische Texte und vielfältige musikalische Stilrichtungen
- und vier Originalmitglieder sind auch wieder dabei ...
Verdammt, wo war Ben? Gerty und Richard machen sich in den Sümpfen
Brandenburgs schon mal auf den Weg. Fast 22 Jahre hatten sie dort
überlebt, nachdem sie wegen "musikalischer Differenzen"
die Gruppe verlassen mussten. Zeitgleich in einer geschlossenen
Anstalt in Düren tut auf der Station 10b ein neuer Pfleger
Dienst. Es ist Ostermontag 2008, Jesus bemerkt, daß die Türe
offen steht und mit ein paar Bananen unterm Hemd ist er schon im
Freien, das Saxofon sowieso immer dabei.
"Der Alte" hatte sie alle nach Köln bestellt, neuer
Stoff war da. Der Alte ist Uli, und gemeinsam waren sie alle Ende
der 70er, Anfang der 80er lange Jahre Teil der Schroeder Roadshow,
einer wüsten Rockkapelle, die annähernd jedes selbstverwaltete
Jugendzentrum bespielt hat, das es zu dieser Zeit in Deutschland
gab - und es gab eine Menge. Viele hielten die Gruppe damals für
politisch, aber sie waren eigentlich viel mehr - solidarisch. Tourneen
ohne Ende und mit "Anarchie In Germoney", "Fette
Ratten" und "Schrei Dich Frei" genau den Stoff an
Bord, den die Freaks brauchten.
Ben war zu der Zeit natürlich noch nicht dabei, der ist erst
ungefähr 24. Auch Vladi nicht, ein Tscheche aus Wostock, jetzt
der neue Bassist. Nun schnürt er sein Hab und Gut sorgsam mit
seinen letzten Bass-Saiten zusammen und packt es mitsamt seinen
drei Kindern auf ein Floß. Gemeinsam treiben sie auf der Donau
dem Schwarzen Meer entgegen - verdammt, die falsche Richtung! Ben
ist inzwischen aufgetaucht und begrüßt seinen Vater Gerty
und Richard kurz mit "Hi, ich bin jetzt Schlagzeuger".
So ein Mist, Richard war doch der Schlagzeuger der Schroeders und
Gerty Sänger und Gitarrist - aber gut, besser zwei Drummer
als keinen. Hauptsache, wir alle schaffen es rechtzeitig zum Treffpunkt
auf die Raststätte Köln-Verteilerkreis.
Denn der Alte war aus Spanien zurück und hatte ein komplettes
Album fertig geschrieben: "Rock'n'Roll-Chansons vom Hinterhof
der Träume". Elf neue Songs , Musik und Text, das versprach
ne Menge Arbeit. Ein Glück, dass Mannis Studio Ostern rechtzeitig
fertig geworden war, und er selbst mit seinem Pick-Up zur Stelle
war. Klaus der Geiger und Andreas, normal Klavierspieler bei den
Bläck Fööss, landeten irgendwie auch auf der Ladefläche
des Pick-Up und Christoph und Alex, die mit Petra und Doris unterwegs
zu einem Fortbildungskurus für angewandten Chorgesang an der
Popakademie Bornheim in Folge einer Vollsperrung der A3 in Höhe
des Elzerberges weit vom Kurs abgekommen waren, auch.
Und so fuhren sie alle ins neue Chromastudio nach Aachen, um ein
Album für die Nachwelt aufzunehmen - voilá: "Rock'n'Roll-Chansons
vom Hinterhof der Träume".
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