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Ortiga
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Ortiga - die Brennessel - einerseits als Unkraut
bekämpft, andrerseits als Heilmittel geschätzt. Allein in
den Anden wachsen mehr als 600 verschiedene Arten dieser unausrottbaren
Pflanze - die wie der Freiheitswille der Völker letztlich nicht
zu besiegen ist.
Ortiga ist zweifelsohne eine der wichtigsten Gruppen, die das neue
chilenische Lied repräsentiert und populär gemacht haben.
Der chilenische Faschismus hat Künstlern kaum die Luft zum Atmen
gelassen; viele wurden ermordet, viele emigrierten, um das Leben zu
retten oder weil ihnen in Chile selbst die ökonomische Basis
entzogen wurde.
Dennoch gab es - in sehr engen und sorgfältig zu beachtenden
Grenzen - so etwas wie künstlerische Freiräume. Die populärste
und prominenteste der systemkritischen Gruppen, die sich mit hoher
künstlerischer Qualifikation im Lande entwickelt haben und eine
Zeitlang dort wirken konnten, ist Ortiga. Da die jungen Musiker durch
die Grosstadt Santiago geprägt waren, kamen bei ihnen ganz andere
Einflüsse zum Tragen als in der Musik von z. B. Inti Illimani
oder Araucaria.
Ortiga stand nie für klassische lateinamerikanische Folklore,
sondern für eine moderne Mischung aus afrikanischen, indianischen
und brasilianischen Klängen, die raffiniert und vielschichtig
arrangiert und konzertant vorgetragen werden, hier und da versetzt
mit rockig-jazzigen Elementen. Schon die Palette der Instrumente verspricht
andere Folklore: Originalinstrumente der Anden (Quena: Hirtenflöte
ohne Mundstück, Zampoña: südamerikanische Variante
der doppelten Pan-Flöte; Charango: kleine Gitarre mit Korpus
aus Gürteltierpanzern) kombiniert mit westeuropäischen Schlagzeugklängen,
E-Gitarre, E-Bass und Ovation. |
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Besetzung
Marcelo Velis:
Gesang (Tenor), Quena, Traversflöte, Zampona, Gitarrre, Cuatro, Perkussion
Daniel Valladares:
Gesang (Tenor), Charango, Tiple, Gitarre, Cuatro
Rodrigo Fernandez:
Gesang, E-bass
Christian Goza (bis 1995):
Gesang (Bariton), Quena, Zampona, Gitarre, Querflöte
Gäste:
Juan Carlos Garcia, Manuel Torres, Juan Valladares, Mauricio Mena,
Carlos Mora, Gonzalo Zambra, Carlos Basilio, Sergio Teren, Man Breuer,
Bernd Renn, Felipe Rengifo |
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