"Radio Africa",
"New Millionaires" - mit diesen Liedern platzierten sich
Latin Quarter Mitte der Achtziger Jahre in den Top 20 der Deutschen
Single-Charts; ihr Debüt "Modern Times" wurde rund
250.000 Mal verkauft. 2011 haben sich vier Musiker der britischen
Politpop-Formation (1983-1998) um Frontmann Steve Skaith nach vierzehn
Jahren Pause in der Originalbesetzung wieder zusammengefunden und
ein neues Album aufgenommen:
"Ocean Head" wurde 2012 veröffentlicht; das Nachfolgealbum
"Tilt" 2014.
Dass die von Kritikern und Publikum hoch geachteten
Latin Quarter wieder reformiert werden würden, hatte sich bereits
abgezeichnet. Anfang 2010 veröffentlichte Steve Skaith den
Tonträger "Latin Quarter - Revisited". Dafür
hat der Sänger/Gitarrist die Hits von einst ("Radio Africa"
samt aktualisiertem Text!) und weitere neun repräsentative
Songs in einer akustisch instrumentierten Variante neu eingespielt
- allerdings mit einer Band seines Namens. Dank der radikalen Entschlackung
wirken Skaith stets melodiöse Kompositionen intimer und packender.
Er, der schon früh Mitglied einer Menschenrechtsorganisation
wurde, stellt dadurch noch mehr als einst genau das in den Mittelpunkt,
was auch zum Latin-Quarter-Markenzeichen geworden ist: die reflektierte,
engagierte, zeitlos-aktuelle Poesie von Texter Mike Jones, handelnd
von politischen Krisenherden und generellen Missständen.
Das konzentrierte Musik-Konzept inklusive
der gewohnt pointiert-geistreich-kritischen Botschaft aus Mike Jones
Feder setzt Steve Skaith, der ein Bewunderer des auch von Bob Dylan
und Eddie Vedder (Pearl Jam) geschätzten amerikanischen Protest-Singer/Songwriters
Phil Ochs ist, nun mit den wiederbelebten Latin Quarter fort.
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