Lars Bygdén stammt aus Sundsvall, einer typischen
Arbeiterstadt im Norden von Schweden und schnupperte als Teenager
erste Musikerluft mit den psychedelischen, dem Madchester-Sound nahe
stehenden Rockbands Magic Broom und später Shades of Orange.
Als er den Southern Rock und im Besonderen die Band Lynard Skynard
für sich entdeckte, entwickelte der junge Gitarrist eine damals
sehr unmodische Liebe für Americana, die ihn schließlich
zu Willie Nelson, Merle Haggard und der Musik brachte, die ihn am
meisten berührte.
Als Bygdén nach seinem Studium Ende der 90er Jahre zurück
nach Sundsvall zog, wusste er genau, was für eine Band er als
nächstes gründen wollte - und welche Musiker ihm dabei
helfen würde: "There were no musicians my age that knew
how to play country music so I hand-picked the finest of them so
they could learn."
Von der schwedischen Musikpresse gefeiert und finanziell unterstützt
von Peter Svensson (The Cardigans) wurde seine Rockband The Thousand
Dollar Playboys eine kleine Sensation in seinem Heimatland. 1999
veröffentlichte das Quintett das Album The $ 1000 Playboys
und 2001 folgte Stay - beide auf dem Label Massproduktion aus Sundsvall
und die Band wurde als diejenige Band gefeiert, die erstmals Alt-Country
nach Schweden brachte - laut Bygdén mit einem bis heute anhaltenden
Einfluss auf die Musikszene in Schweden: "If you listen to
Swedish music nowadays, there are many parts of country that you
can hear that you couldn't hear in the 90s".
2003 zerbrach die noch junge Band unter einem immensen Erwartungsdruck,
aber die Erfahrung mit den Playboys hatte Bygdén das nötige
Vertrauen in seine Fähigkeiten als Songschreiber und Arrangeur
gegeben, um eine Solokarriere zu starten. Bygdén sagt über
diesen Schritt: "It was so natural that I did it, I remember
having been quite tired being the leader of the band. It was liberating",
fügt er mit einem Lachen hinzu, "just to have me as the
only problem."
Lars Bygdéns erstes Soloalbum Trading Happiness for Songs
wurde 2005 veröffentlicht und bekam nicht nur sehr gute Kritiken,
sondern er gewann dafür auch den schwedischen Manifest Award
als bester Singer/Songwriter. Aber erst 2009 mit dem zweiten Soloalbum
Family Feelings fand er seine ganz eigene, unverwechselbare Stimme
- und das unter extrem schwierigen persönlichen Umständen.
Im Spätsommer 2007 wurde bei Bygdéns langjähriger
Lebenspartnerin Krebs diagnostiziert und die lange Zeit ihrer Behandlung
wurde für beide zur düstersten Zeit ihres Lebens, die
sich auch auf Bygdéns Songwriting auswirkte. "It was
a really terrible time," erinnert er sich. "The whole
vibe of the album is really dark."
Die Behandlung war zum Glück erfolgreich. "The most positive
thing that's ever happened to me" sagt Bygdén dazu,
aber trotzdem bringt er aus der dunklen Zeit in seinem Leben eine
gewisse Angstlosigkeit mit, auch die tieferen und schattigeren Teile
seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrungen zu erforschen:
"At least two thirds of the new songs are in minor keys. It's
how I've started writing songs now - as soon as I pick up a guitar
there's a minor chord there."
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